Mechanische Reinigung
Bei der mechanischen Reinigung werden bis zu 40 Prozent der Schmutzstoffe aus dem Abwasserstrom herausgefiltert. Dazu sind drei Schritte nötig:
1. Rechenanlage
Seit der Erneuerung 2005 ist ein Lochblech-Umlaufrechen mit einer Spaltbreite von 6 mm auf der Kläranlage Murnau im Einsatz. Dort werden grobe Bestandteile des Abwassers herausgefiltert. Das sogenannte Rechengut wird in einem Heizkraftwerk verbrannt.
2. Sand- und Fettfang
In der zweiten mechanischen Reinigungsstufe wird durch Sauerstoffzugabe Schlamm und Sand getrennt. Der abgesetzte Sand wird mit Hilfe einer Räumerbrücke durch eine Saugpumpe aus dem Becken entnommen.
3. Vorklärung
Im letzten Schritt der mechanischen Reinigung wird durch einen breiteren Querschnitt die Fließgeschwindigkeit verringert, so dass sich grobe organische Stoffe (Klärschlamm) im Vorklärbecken absetzten können.
Täglich fallen circa 45 – 50 m³ Primärschlamm an.
Biologische Reinigung
Bei der biologischen Reinigung werden die noch vorhandenen gelösten und festen Schmutzstoffe entfernt. Mikroorganismen reinigen das Abwasser in unterschiedlichen Verfahrensschritten, indem sie Schmutzstoffe abbauen oder umwandeln.
Durch Zugabe von Sauerstoff in den Belebungsschlamm fressen Mikroorganismen den Großteil der Schmutzstoffe auf. Damit die restlichen Schmutzstoffe ebenfalls umgewandelt werden können, entzieht man den Mikroorganismen den Sauerstoff wieder. Dadurch wandeln diese den überwiegenden Teil der verbliebenen Schmutzstoffe in gasförmigen Stickstoff und organisches Material um.
Chemische Reinigung
Im Abwasser ist nun als wesentlicher Schmutzstoff nur noch Phosphat vorhanden. Durch Zugabe von Eisen III – Chlorid wird das Phosphat an die Schlammflocke gebunden und somit aus dem Abwasser entfernt. Da die Ressourcen von Phosphaten begrenzt sind, wird die Rückgewinnung von Phosphaten aus dem Klärschlamm in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen.