Über die Gemeindewerke
Im September 1959 hat der Marktgemeinderat das gemeindliche Wasserwerk aus der allgemeinen Verwaltung als „Eigenbetrieb“ mit eigener Rechnungslegung ausgegliedert. Es gelten hier die Regeln des Bayer. Kommunalen Abgabengesetzes (KAG) und der Eigenbetriebsverordnung (EBV). Ziel dieser Ausgliederung war und ist die finanzwirtschaftlich, organisatorisch und verwaltungsmäßig gesondert zu führende Unternehmensform ohne eigene Rechtspersönlichkeit.
Im Hinblick auf den engen technischen und wirtschaftlichen Zusammenhang mit der Abwasserbeseitigung ist der Werksverwaltung auch die Betriebsführung des Kanalnetzes übertragen worden. Im letzten Jahrzehnt kamen noch der Betrieb der Tiefgaragen, die Stromerzeugung über Einzelanlagen sowie die Fernwärmeversorgung des Kemmelparks/Zentrums hinzu. Mit Ausnahme der Abwasserbeseitigung sind die anderen vier Betriebszweige voll steuerpflichtig, dies betrifft Umsatz-, Gewerbe-, Körperschafts-, und Grundsteuer.
Die zuständigen Organe für die Angelegenheiten der Gemeindewerke sind die Werkleitung, der Werkausschuss, der Marktgemeinderat und der Erste Bürgermeister. Die jeweiligen Zuständigkeiten sind in einer Betriebssatzung geregelt.
Aus den bescheidenen Anfängen des Jahres 1959 hat sich ein schlagkräftiges und profitables Unternehmen des Marktes Murnau entwickelt. Hierzu einige Zahlen aus dem Jahr 2020:
- Jahresumsatz: 4.731.583,56 €
- Jahresverlust: - 356.388,64 €
- Bilanzsumme: 39.703.668,25 €
- Anlagevermögen, Anschaffungswert: 81.524.398,02 €
Derzeit sind drei Betriebszweige im Gewinnbereich, dies sind Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Stromerzeugung, während die Tiefgaragen und die Fernwärmeversorgung ein Negativergebnis beitragen. Die Tiefgaragen sind aufgrund des hohen Anschaffungswertes grundsätzlich schwierig in die Gewinnzone zu führen, bei der Fernwärmeversorgung wird dies mit der zunehmenden Auslastung im Konversionsbereich der ehem. Kaserne zu positiven Ergebnissen führen.
In den gut 60 Jahren erhöhte sich das Anlagevermögen von rd. 848.000 € auf derzeit 81.524.398,02 €.
Im Einzelnen teilt sich dies wie folgt auf:
- Wasserversorgung mit 16.919.305,70 €
- Abwasserbeseitigung mit 41.317.399,81 €
- Tiefgaragen mit 5.885.087,31 €
- Stromerzeugung mit 9.873.822,47 €
- Fernwärmeversorgung mit 7.528.782,73 €
In den Jahren 2012 bis 2015 wurde die Kläranlage energetisch saniert durch den Einbau von zwei Blockheizkraftwerken. Diese decken ca. 60 % des Strombedarfs der Kläranlage und beheizen das Technikgebäude, zwei Wohnhäuser und den Faulturm.
2014/2015 wurde der Hochbehälter am Eichholz grundsaniert. Dabei wurde die alte Beschichtung durch Hochdrucksandstrahlung abgetragen und eine neue Zementbeschichtung aufgetragen. Außerdem wurde die Verrohrung komplett erneuert und auf den neuesten Stand gebracht. Diese Maßnahmen waren durch das Alter des Hochbehälters nötig und werden den Anforderungen die nächsten 40 Jahre standhalten.
2015 wurde das Verwaltungsgebäude am Viehmarkplatz kernsaniert, dadurch entstand ein modernes Bürogebäude, welches den heutigen Anforderungen gerecht wird. Die Kosten hierfür betrugen 917.603,09 €.
Die Tiefgarage am Kultur- und Tagungszentrum musste aufwendig saniert werden, um die Standfestigkeit weiterhin sicherzustellen. Der Aufwand hierfür betrug 786.727,84 €.
Die Belegschaft beträgt derzeit 34 Personen und setzt sich wie folgt zusammen:
- 2 Werkleiter (Verwaltung und Technik)
- 16 Beschäftigte im kaufmännischen und technischen Büro
- 15 Beschäftigte in den Betriebszweigen Wasser, Abwasser, Tiefgarage und Fernwärme
- 1 Auszubildende (ab September 2022)